Abnehmspritze
Neben der chirurgischen Therapie der Adipositas (siehe hier), die nach wie vor der Patientengruppe mit einem BMI von 35 kg/m2 und mehr vorbehalten ist, stehen mittlerweile für PatientInnen mit einem BMI zwischen 27 und 35 kg/m2 (aber je nach individuellen Vorstellungen auch bei höheren Werten) je nach Komorbiditäten neue konservative Methoden zu Verfügung.
Die eigentlich aus der Behandlung der Zuckerkrankheit stammenden, sogenannten GLP-1 Analoga, verbessern nicht nur den HbA1c, sondern haben wegen des verstärkten Sättigungsgefühls und der verlangsamten Magenentleerung einen markanten Gewichtsverlust zur Folge. In Studien wurden dabei Gewichtsverluste von rund 10-15% kg KG erreicht (BMI: zwischen -5 und -7 kg/m2). Diese Ergebnisse konnten auch PatientInnen, welche nicht an Diabetes Mellitus litten, aber übergewichtig waren, nachgewiesen werden.
Diese werden, je nach Präparat, täglich oder wöchentlich mit einer extrem feinen Nadel und einem halbautomatischen Pen selbst in des Unterhautfettgewebe im Bereich des Arms, des Beins oder des Bauchs injiziert. Begleitend sollten Massnahmen im Sinne von Änderungen der Ernährungsgestaltung und des Essverhaltens sowie die Etablierung von sportlicher Aktivität durchgeführt werden. Als hilfreich kann weiters die Durchführung von NADA-Ohrakupunktur zur Reduzierung von Heißhungerattacken, Appetitregulation und Unterstützung beim Erhalt des erreichten Gewichtsverlustes gesehen werden.
Mögliche Nebenwirkungen betreffen vor allem den Verdauungstrakt wie z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall bzw. Verstopfung. Eine Anwendung bei Diabetes mellitus Typ 1 sollte nicht erfolgen, ebenso ist in der Schwangerschaft und Stillzeit davon Abstand zu nehmen.
Die Kosten dieser Präparate trägt der Patient selbst. Diese belaufen sich aktuell je nach Medikament auf zwischen 150,– und rund 200,– Euro im Monat.
Link zum Beitrag in der Ö1 Sendung „Leicht ist Schwer“ zum Thema Adipositas am 31.5.2023